Rheinhöhentour St. Quintin

Posted on 10.03.2024 // www.sylvias-naturally-heart.de

Rheinhöhentour St. Quintin

Kurzfacts:

  • Rundwanderweg
  • Wegstrecke: 11,6 Kilometer
  • Höhenmeter: 332 m
  • Gehzeit ohne Pause: ca. 3,5 Stunden


Start- & Endpunkt:

  • 56281 Karbach
  • Parkplatz des FC Karbach oder Pendlerparkplatz 
  • Außerorts / an der Landstraße L 213

Der Hunsrück – unendliche Weite. Wir befinden uns im „Hier und Jetzt“. Noch dazu schenkt uns Wettergott Petrus Sonnenschein, azurblauen Himmel und ein laues Lüftchen. Somit steht einem herzerfüllenden Wandertag und der Erkundung der Rheinhöhentour St. Quintin rund um Karbach nichts im Wege. 


Los geht's !

Wer den Blog verfolgt, weiß, dass uns die Wanderwege rund um Holzfeld, Karbach und Co. recht vertraut sind. Einige Teilabschnitte der Wanderroute der Rheinhöhentour St. Quintin sind uns deshalb geläufig, andere wiederum entdecken wir ganz neu.


Mit reichlich Wanderlust erobern Wanderpfote Luke und ich die Wegstrecke gegen den Uhrzeigersinn.

Vom Startpunkt am Quintinsberg außerhalb der Ortschaft Karbach ziehen wir voller Erwartungen los.

Die durchgängig markierte Wegstrecke führt uns zugleich in eine kleine Waldpassage und zur Wallfahrtskirche St. Quintin.

Wallfahrtskirche St. Quintin !

Wissenswertes:


Die Wallfahrtskirche St. Quintin in der Ortsrandlage von Karbach gilt als eine der ältesten Kirchen im Hunsrück. Ihre Entstehungsgeschichte geht weit über das Jahr 1000 zurück. Vermutlich reicht die Errichtung sogar bis in die Zeit der Keltenbesiedlung. Erstmalig findet die Wallfahrtskapelle im Jahr 1109 durch Papst Paschalis II. Erwähnung. Durch ihre exponierte Lage am Quintinsberg ist sie weithin gut sichtbar. Neben dem barocken Hochalter besticht die Kirche im Inneren mit dem Vesperbild der schmerzhaften Muttergottes aus dem Jahre 1275.

Schon gleich ausgezeichnet auf die heutige Wanderung eingestimmt, lassen wir das anschauliche Bauwerk hinter uns und marschieren bereits kurze Zeit später durch das traumhafte Karbacher Bachtal. Nicht nur Hundepfote Luke hat hier seinen Spaß, auch ich erfreue mich am Plätschern des Baches und an der einsamen Waldidylle.

Kieslei !

Entlang einiger Tiergehege erreichen wir schließlich den Aufstieg zur Kieslei. Über moosbewachsene Felsen und knorrige Wurzeln bahnen wir uns den Weg hinauf zum Aussichtspunkt.

Mitten im Tal des Karbacher Bachtals thront die Anhöhe der Kieslei auf 380,5 Höhenmeter.

Wanderpfote und Jungspund Luke meistert solche kniffelige Passagen mittlerweile mit absoluter Bravour.

Kieslei rauf, Kieslei runter !

Nach dem Aufstieg auf den Bergrücken der Kieslei lassen wir uns erst einmal unsere mitgebrachten Getränke schmecken. Die Aussicht ins Tal ist heute noch recht eintönig. So halten wir uns nicht weiter auf und starten den steilen Abstieg hinab auf den nachfolgenden Waldweg.

Ringsum ist die Natur im Hunsrück zur Zeit noch recht karg, jedoch kündigen die ersten Frühjahrsboten auch hier schon den herannahenden Frühling an. Nach einem kurzen Fotoshooting ziehen wir bergan zum Jagdhaus Steffen, das in unmittelbarer Nähe mit einem schönen Pickplatz zu einer Rast einlädt.

Schneeglöckchen (lat. Name Galanthus) - die ersten Vorboten des Frühlings.

Logenplatz mit Aussicht über den Hunsrücker Landstrich.

Bisher durch Waldfeeling geprägt entführt uns die Rheinhöhentour jetzt auf sonnenüberflutete Feld- und Wiesenwege. Mal stetig bergan, mal seicht dahin gleitend, ist alsbald der Aussichtspunkt Fünf-Burgenblick erklommen.

Im Sommer ist die Passage über die Feld- und Wiesenwege unerbittlich. Eigene Erfahrungswerte!

Fünf Burgenblick !

Bei klarer Sicht erspäht man in der Ferne: Burg Maus, Burg Katz, die Burgruine Reichenstein sowie die Burgen Liebenstein und Sterrenberg, auch bekannt als die feindlichen Brüder.

Zurück in den Wald !

Abwechslungsreich und vielseitig präsentiert sich auch der weitere Verlauf unserer heutigen Wandertour. Nach Querung der Landstraße 213 steigen wir abwärts hinab ins Tal der Patelsbach. Neben Felsformationen säumen moosbewachsene Holzgebilde den Wegesrand. Ein einzigartiges Schauspiel.

Immer weiter im Wandertakt !

Hundepfote Luke in seinem Element. Neugierig erkundet er die Welt.

Schon vorher auf dem Wegweiser angekündigt, finden wir uns an den Schieferhöhlen der Layekaul ein. Eine weitere Glanznummer, die die Rheinhöhentour dem Wanderherz hier bietet. Auch ich bin beeindruckt und begeistert von den imposanten Schieferhöhlen. Schon wie zuvor bei allen anderen Attraktionen gibt auch hier eine Informationstafel wissenswerte Details preis.

Layekaul !

Die Schieferhöhlen im Tal der Patelsbach, welches früher auch Zittertal genannt wurde. Dies lässt gleichwohl vermuten, dass es sich hier um einen geschichtsträchtigen Ort handelt. Wie Gisela Rembayer, damals 10 Jahre alt, berichtet, dienten die beiden Schieferhöhlen im Karbacher Wald zu Kriegszeiten als Schutz- und Zufluchtsort der hiesigen Bewohner.

In den beiden Schieferstollen, die sich in einen oberen und unteren Stollen aufteilen, wurden zu früheren Zeiten Steine zum Hausbau gebrochen und abgebaut. Mittlerweile sind die Innenräume nicht mehr begehbar, die obere Layekaul ist zudem eingestürzt.

Hoch hinaus !

Schon jetzt von der Wanderroute begeistert, wartet beim Aufstieg hinauf zur Rheinblick-Hütte direkt das nächste Highlight. Über einen schroffen, seilversicherten Pfad schlängelt sich der Wanderweg jetzt kontinuierlich in die Höhe. Sowohl die Wanderpfote als auch das Frauchen schnappen hier ordentlich nach Luft.

Rheinblick-Hütte !

Nach erneuter Eroberung des Höhenplateaus winkt die Rheinblick-Hütte zum einen mit einer herrlichen Aussicht ins obere Mittelrheintal und lädt zum anderen zu einer gemütlichen Pause ein. Wir nehmen die Einladung dankend an und genießen die frühlingshaften Temperaturen.

Endspurt !

Mit Beendigung unserer Rast brechen wir auf, um die letzten drei Kilometer zu erwandern. Über Wiesenwege und kleine Waldpassagen ziehen wir dem Endpunkt mit reichlich neuen Eindrücken unaufhaltsam entgegen.

Feld- und Wiesenpassage in der Ortsrandlage von Karbach.

Vorbei am Heiligenstock am Steinernen Männchen schlendern wir zurück zum Ausgangspunkt und lassen die heutige Wanderung beschwingt ausklingen.


Fazit:


Ein abwechslungsreicher Wanderweg, der neben Wiesen- und Waldpassagen großartige schmale Pfade über Felsen und Wurzelwerk zu bieten hat. Urige Bachtäler und schöne Aussichten ins obere Mittelrheintal sind ebenso zu finden wie weitläufige Fernsichten über die Hunsrücklandschaft. Die Rheinhöhentour punktet mit ihrer Vielseitigkeit und ist eindeutig empfehlenswert. Gute Kondition und Trittsicherheit von Vorteil. Im Sommer wird es auf den offenen Flächen brütend heiß, deshalb eine Tour für Frühjahr oder Herbst.


Hundetauglichkeit:


Gut mit Hund machbar. Die schmalen Pfade und Höhenmeter sind auch für den Vierbeiner eine spannende Herausforderung. Die Bachtäler laden zum Trinken und Pfoten kühlen ein. Wasser sollte grundsätzlich trotzdem mitgenommen werden.


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