*17. Etappe-Lahnwanderweg

Posted on 20.08.2023 // www.sylvias-naturally-heart.de

Lahnwanderweg Etappe #17

Von Balduinstein nach Obernhof

 Kurzfacts:

  • Streckenwanderweg
  • Wegstrecke: 19,3 Kilometer
  • Höhenmeter =>

Aufstieg: 774 m // Abstieg: 798 m

  • Gehzeit ohne Pause: ca. 5 Stunden

Startpunkt:

  • 65558 Balduinstein
  • Bahnhof

Endpunkt:

  • 56379 Obernhof
  • Bahnhof 

An- & Abreise - per Bahn oder mit dem Auto:

Bahnhof in 65558 Balduinstein ( von dort der Beschilderung des Lahnwanderweges folgen. )


Rückfahrtmöglichkeit ab Bahnhof in 56379 Obernhof bis 65558 Balduinstein

Der August 2023 und seine Wetterkapriolen. Von Starkregen, Hagel, extremen Stürmen bis hin zu Hitzewarnung hat der diesjährige Sommer tatsächlich alles zu bieten.


Auch heute gab der Wetterdienst eine Hitzewarnung raus. Doch was tun, wenn das Wanderfieber den Körper durchfährt und die Füße unbedingt marschieren wollen? Tja, dann muss ich trotz des Wetters raus und dieses verlangende, einzigartige Outdoorfieber stillen.


Kennt Ihr das auch?


Die Hunde bleiben dann jedoch definitiv zu Hause. Und diese kluge Entscheidung stellt sich während der Wanderung - aufgrund der feucht schwülen Hitze - auch genau als die Richtige heraus.


Los geht's !

Vom Bahnhof in Balduinstein startend führt mich die Zuwegung ein kurzes Stück durch den kleinen Lahnort. Gespannt, was mich heute erwartet, entdecke ich an einem Treppenaufgang auch schon bald den Startpunkt meiner heutigen Etappe.

Mit Vorfreude folge ich dem Wegweiser des Lahnwanderweges, der meine Kondition auch sogleich auf die Probe stellen möchte. Wer schlussendlich als Sieger hervorgeht das wird sich jedoch auf den nächsten 19,3 Kilometer herausstellen.

Auf geht's zum Aussichtpunkt Saukopp !

Den Anstieg meisterhaft bezwungen, geleitet mich die Wanderroute auch schon schwuppdiwupp zum Aussichtspunkt Saukopp. Trotz des eigentümlich klingenden Namens, die Aussicht auf die Lahnschleife ist wahrhaftig ,,sauschön". 

Mit diesem ersten Eindruck erreiche ich das Höhenplateau oberhalb von Balduinstein und marschiere vorbei an blökenden Schafen, Feldern und Obstwiesen.

Neben bizarren Naturschönheiten wird mir beim Blick zurück auch die Aussicht auf die prächtige Schaumburg zuteil. Also merke: ,,Zwischendurch einfach öfter mal die Blickrichtung ändern".

Schloss Schaumburg oberhalb von Balduinstein !

Trotz, beziehungsweise gerade wegen des weißlich schimmernden Himmels, hebt sich in der Ferne die Silhouette von Schloss Schaumburg in der Landschaft ganz besonders hervor.


Ihr heutiges Aussehen erhielt die Dreiflügelanlage um die Jahre 1850-1855. Die zur Burg gehörende, einstige mittelalterliche Burganlage ist nur noch in Resten erhalten. Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz.

Auf den Spuren von Gabelstein und Höllenloch !

Dank des schwülen Wetters wandere ich mit roten Wangen über wurzelige Pfade zum Aussichtspunkt Gabelstein. Dieser hält einen tollen Ausblick parat. Um das Ganze zu krönen, lädt die nachfolgende Wegstrecke durch das Naturschutzgebiet Hölloch zu einer weiteren lohnenswerten, idyllischen Wanderpartie ein.

Wald, Wiese, Wald & Wiese !

Auf den folgenden Kilometer dominieren zum größten Teil Wald- und Wiesenwege die Wanderstrecke. Gut um Kilometer zu schrubben, um seinen Gedanken nachhängen zu können, teils aber auch recht eintönig.


Hervorzuheben ist hier allerdings das Rupbachtal, das neben urigen Pfaden auch wieder jede Menge Höhenmeter in Petto hält. Überhaupt, kennzeichnet sich die gesamte Wegstrecke durch ständige Auf- und Abstiege aus. Also, nichts für ,,konditionell schwache Früchtchen"!

Willkommen in Laurenburg !

Nach gut neun Kilometern grüßt die Lahn erstmals von Angesicht zu Angesicht und ich halte Einzug im Lahnort Laurenburg. Neben der gleichnamigen Burg, die über dem Ort thront, erfahre ich, dass Laurenburg auch eine historische Geschichte des Erzabbaus erzählen kann.

Nach Querung der Lahnbrücke wird mir auf der anschließenden Wegstrecke, durch die ehemaligen Halden des Zechengebiets, die Historie noch einmal vor Augen geführt. Sehr beeindruckend.

Schön, schöner, am schönsten !

Für mich persönlich beginnt ab jetzt das schönste Teilstück dieser Etappe.


Vorbei am mächtigen und bemoosten Felsformationen gestaltet sich der Wanderweg genau nach meinem Wanderwünschen. Im absoluten Wandermodus lasse ich mich nach einiger Zeit am grandiosen Aussichtspunkt Wolfslei zu einer erfrischenden Pause nieder. Die leckere Vesper und der einzigartige Ausblick ins Lahntal lässt hierbei auch die anstrengenden Aufstiege schnell vergessen.

Aussichtpunkt Wolfslei !

Bei dieser schönen Aussicht schmecken die Leckereien doppelt so gut.

Moos, urige Felsen und eine tolle Landschaft zeichnen in große Abschnitte die Wegstrecke von Laurenburg bis nach Obernhof aus. Ganz nach meinem Geschmack.

Hoch über dem Wanderweg ragen die bestechenden Felsen hervor und verleihen dem Moment eine ganz besonders Mystik und Magie.

Wanderschritt für Wanderschritt !

Beflügelt und gleichzeitig satt der endlosen Anstiege betrete ich voller Stolz, kurz vor dem Etappenende den eindrucksvollen Turm des Goethepunktes. Hier lasse ich mich noch einmal kurz nieder und lasse vor dem Abstieg ins Tal nach Obernhof, die Tour noch einmal gedanklich Revue passieren.

Endspurt !

Am Goethepunkt vor die Wahl gestellt: ,,Klettersteig oder Leichte Variante", entscheide ich mich, weil ich den Klettersteig schon kenne, dieses Mal für die leichtere Wegstrecke. Vergnügt folge ich also ein letztes Mal der Beschilderung des Lahnwanderweges und finde mich nach knapp 6 Stunden - Pausenzeit dazu gerechnet - am Endpunkt der 17. Etappe in Obernhof an der Lahn ein.


Gemütlich am Ufer sitzend schweift mein Blick einmal mehr über die wogenden Wellen der Lahn und werde dann kurze Zeit später dankenswerterweise von meinem Göttergatten abgeholt.

Und dann bleibt ja noch die Anfangsfrage zu klären, wer denn nun als Sieger hervorgegangen ist? Ich sage mal ganz frech und voller Überzeugung: ICH!


Mein Fazit:


Eine recht abwechslungsreiche Wanderstrecke. Die zu Anfang recht vielen Wiesenwege waren mir persönlich etwas zu eintönig. Ab Laurenburg zeigt die 17. Etappe jedoch ihre wahre Schönheit und ihr Können.

Die vielen, teils lang gezogenen Aufstiege erfordern reichlich Kondition und die Pfade eine gute Trittsicherheit.

Meine Highlights sind die grandiosen Aussichtspunkte, die moosbewachsenen Felsformationen und die herrlich in die Tour eingefassten wurzeligen Pfade.

Als möglicher Kritikpunkt bleibt zu erwähnen, dass zu wenige Sitzmöglichkeiten entlang der kompletten Wegstrecke zu einer Rast einladen.


Hundetauglichkeit:


Aufgrund des Wegprofils gut mit Hund machbar. Auch hier gilt: Eine gute Kondition ist Voraussetzung. Im Sommer kann es entlang der schier endlos erscheinenden Wiesenwege ziemlich heiß werden.

Trittsicherheit entlang der wurzeligen Pfade von Vorteil. Wasser muss mitgenommen werden.


Von Etappe zu Etappe:

vorherige Etappe: #16 von Limburg nach Balduinstein

in Planung


zur nächsten Etappe: #18 von Obernhof nach Bad Ems

Eine traumhafte Wanderroute mit viel Natur und abschließender, urbaner Kultur in der Kurstadt Bad Ems.

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